Illegale Spielhallen in Berlin trotz Verbots

In Berlin gilt schon seit einigen Jahren das Spielhallengesetz, welches die Standorte immer mehr einschränkt. Allerdings ist der illegale Markt durch die Einschränkungen gewachsen. Im Grunde sollte das Spielhallengesetz die Anzahl der Spielhallen verringern und dadurch den Spielerschutz erhöhen. Auch der Schutz Minderjähriger steht im Vordergrund und es dürfen sich zum Beispiel keine Spielhallen in Nähe von Kitas oder Schulen befinden.
Es gibt aber noch geduldete Spielcafés die noch nicht von der Regulierung betroffen sind und sich damit in der rechtlichen Grauzone befinden. Immer mehr Spieler wechseln nun in solche Cafés und zocken dort. Diese Spielcafés gelten als Gaststätten und dominieren in der Hauptstadt in vielen Bezirken schon das Stadtbild.
Die Anzahl der in den Kneipen und Gaststätten aufgestellten Spielautomaten ist nicht bekannt, sie scheinen sich aber im Gegenzug zu den Spielhallen ungebremst auszubreiten. In der Automatenwirtschaft wird von einem regelrechten Boom dieser Spielgeräte geredet, die nicht in offiziellen Spielhallen stehen. Auch wenn diese Gesetze für die Spielhallen in Berlin verschärft werden und ab 2016, wenn viele Konzessionen auslaufen, sogar noch weniger Spielhallen in der Stadt sein werden, sollen die Automaten in der Gastronomie bis zum Jahr 2019 weiterhin erlaubt sein, und das obwohl die Aufstellung solcher Geräte bundeseinheitlich schon längst untersagt ist.
Auch Sportwetten werden immer beliebter und die Anzahl der Wettbüros nimmt weiter zu. Was aber ein richtiges Problem ist, ist das unregulierte Glücksspiel im Internet, bei dem die Spieler jedes Jahr geschätzte €20 Milliarden ausgeben. Auch hier ist die Vergabe von Lizenzen für Sportwetten gescheitert und bis auf weiteres verzögert. Die Behörden haben es auch nicht durchsetzen können, dass die Transaktionen zu Glücksspielseiten seitens der Banken unterbunden werden. Die Gründe dafür sind der Datenschutz. Wir sind gespannt, wie sich das Glücksspiel in Deutschland weiter entwickeln wird und wann es endlich ordentlich reguliert wird.
Quelle: www.morgenpost.de